Nur das Rascheln der Blätter ist zu hören. Mit im Raum sitzen allerdings weit mehr als 100 Schüler*innen – dennoch herrscht absolute Stille. Das hat einen prominenten Grund. Doch dazu später mehr.

Wieder einmal ist der bundesweite Vorlesetag ausgerufen. Am Vorlesetag nimmt seit Gründungsbeginn auch die Gesamtschule Windeck teil. Nach einer Eröffnung des Vorlesetages am Standort Herchen, durch den kommissarischen Schulleiter, Claus Wallat, startete der Tag mit dem traditionellen Vorlesen für alle Schüler*innen durch ihre Klassenlehrer*innen. Ein Blick in das Klassenzimmer von Abteilungsleiter Christoph Müller machte deutlich: Hier ging es um mehr als nur um das Vorlesen. Oberstufenschüler*innen lauschten Passagen aus dem Klassiker „Im Westen nichts Neues“ und übertrugen die Inhalte des Buches auf die politischen Entwicklungen der heutigen Zeit. Es wurde also nicht nur gelesen, sondern auch vertiefend über die Inhalte gesprochen und diskutiert – so auch bei den Zuhörer*innen von Herrn Müller. Man ging gemeinsam der Frage nach, ob die Schilderung des Buchs „Im Westen nichts Neues“ vom ersten Weltkrieg weit entfernt ist oder ob wir uns diesen Zeiten aufgrund politischer Entwicklungen wieder annähern? 

Nach diesem inhaltlich schweren, aber wichtigen Thema, beendete Herr Müller den ersten Teil des Tages für seine Zuhörer*innen und es fanden sich auch die Schüler*innen der anderen Vorleseangebote im Foyer ein. Hier duftete es bereits verführerisch, denn die Schüler*innen der Q2 und Q1 organisierten einen Verkauf von selbstgebackenem Kuchen, boten warmen Tee und servierten frisches Popcorn.

Dann wurde es spannend. Der zweite Teil des Vorlesetags wurde durch die bereits mehrfach renommierte Krimi-Autorin, Judith Merchant, gestaltet. Judith Merchant gastierte nun zum zweiten Mal an der Gesamtschule Windeck. Im Selbstlernzentrum las sie eine ihrer Kurzgeschichten aus dem Sammelwerk „Plätzchen, Punsch und Psychokiller“ für die Schüler*innen und ihrer Lehrer*innen der Oberstufe vor. Auch eine neue, noch unveröffentlichte Kurzgeschichte präsentierte sie und beantwortete anschließend ausführlich viele Fragen ihrer Zuhörer*innen zu den Inhalten ihrer Werke und ihren Erfahrungen als Autorin. Der Vorlesetag am Standort Herchen endete nach der Lesung von Judith Merchant und konnte als ein gelungenes, für alle Schüler*innen gewinnbringendes Ereignis verbucht werden.

(Hinweis: In diesem Jahr konnte das Vorlesen erst einmal nur am Standort Herchen stattfinden, denn am Standort Rosbach finden gerade zahlreiche Renovierungsarbeiten statt. Daher muss der Vorlesetag hier etwas verschoben werden. Mehr zum Vorlesetag in Rosbach, der am 01. Dezember nachgeholt wird, folgt in Teil 2)