Gesamtschule Windeck und Gedenkstätte Landjuden an der Sieg vertiefen Zusammenarbeit

Alles für die Kooperation: Von der "Gedenkstätte Landjuden an der Sieg" besuchten Frau Saskia Klemp und Frau Dr. Arndt (v.l.) die Gesamtschule Windeck.

Die Gesamtschule Windeck und die „Gedenkstätte Landjuden an
der Sieg“ haben eine bedeutende Kooperation ins Leben gerufen, die sowohl für die
historische Bildung der Schülerinnen und Schüler als auch für die Aufarbeitung der
regionalen Geschichte von großer Bedeutung ist. Im Mittelpunkt dieser Zusammenarbeit steht
die enge Verzahnung von schulischem Unterricht und außerschulischer Gedenkstättenarbeit.
Die Gedenkstätte Landjuden an der Sieg, nur wenige Kilometer von der Gesamtschule
Windeck entfernt, bietet eine einzigartige Möglichkeit, die Geschichte des
Nationalsozialismus und das Schicksal der jüdischen Bevölkerung in der Region hautnah zu
erleben. Diese Nähe zur Schule ermöglicht es, dass die Schülerinnen und Schüler nicht nur im
Klassenzimmer über die Schrecken der NS-Zeit lernen, sondern auch an einem authentischen
historischen Ort, der die Geschichte der jüdischen Gemeinde im Siegkreis bewahrt.
Herr Farhat Qarizada, Geschichtslehrer an der Gesamtschule Windeck und einer der
Initiatoren der Kooperation, betonte die Bedeutung dieser Zusammenarbeit: „Jeder bzw. jede,
der bzw. die die Gesamtschule Windeck besucht, wird auch die Gedenkstätte Landjuden an
der Sieg besuchen, um zu verstehen, dass Hass nicht allzu weit entfernt ist und somit ein
Zeichen gegen das Vergessen und für unsere Vielfalt setzen.“ Mit diesem Satz unterstreicht
Qarizada die Notwendigkeit, die Erinnerungsarbeit in den schulischen Alltag zu integrieren
und die Schülerinnen und Schüler für die Gefahren von Intoleranz und Ausgrenzung zu
sensibilisieren.
Die Kooperation sieht vor, dass regelmäßige Exkursionen zur Gedenkstätte in den
Geschichtsunterricht eingebunden werden. Diese Besuche sollen den Schülerinnen und
Schülern nicht nur das Wissen über die Vergangenheit vermitteln, sondern auch einen
emotionalen Zugang zur Geschichte ermöglichen. In Workshops und Führungen lernen die
Jugendlichen die Lebensgeschichten der jüdischen Familien kennen, die einst in der Region
lebten, und erfahren, wie ihr Leben durch die NS-Verfolgung zerstört wurde.
Für Frau Dr. Arndt (Amtsleiterin des Archivs) und Frau Saskia Klemp (Mitarbeiterin der
Gedenkstätte) ist die Zusammenarbeit mit der Gesamtschule ein wesentlicher Bestandteil der
schulischen Erziehungsarbeit. „Es ist uns ein großes Anliegen, den Schülerinnen und Schülern
die Geschichte unserer Region nahe zu bringen und sie zu verantwortungsbewussten Bürgern
zu erziehen, die sich aktiv für Toleranz und Menschenwürde einsetzen“.
Die Gedenkstätte, die in einem historischen Gebäude aus dem 19. Jahrhundert untergebracht
ist, erinnert an die jüdische Familie Seligmann, die bis zur NS-Zeit in der Region lebte. Sie
bewahrt Dokumente, Fotos und Erinnerungsstücke, die das Leben der jüdischen Familie in
der Siegregion und deren Schicksal im Holocaust dokumentieren. Diese Zeugnisse der
Vergangenheit sollen nicht nur erinnern, sondern auch dazu beitragen, dass die Lehren aus der
Geschichte in die Zukunft getragen werden.
Die Kooperation zwischen der Gesamtschule Windeck und der Gedenkstätte Landjuden an
der Sieg setzt ein starkes Zeichen gegen das Vergessen und für die Erinnerungskultur in der
Region. Sie zeigt, wie wichtig es ist, historische Bildung nicht nur theoretisch zu vermitteln,
sondern durch direkte Erlebnisse und Begegnungen greifbar zu machen. Die Schülerinnen
und Schüler der Gesamtschule Windeck werden durch diese Zusammenarbeit dazu befähigt, sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen und aus ihr zu lernen – eine Investition in eine
tolerantere und gerechtere Zukunft.

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